Was ist Rassismus? Sehr theoretisch ausgedrückt: Eine intolerante Grundhaltung und die daraus entstehende Rechtfertigung, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder biologischer Merkmale zu diskriminieren.
Mit dem Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wollen wir auf Probleme aufmerksam machen, die aus Rassismus resultieren.
Wir möchten ein Zeichen setzen. Dabei geht es nicht nur um Rassismus im Sinne von Ausländerfeindlichkeit, sondern auch um andere Arten der Diskriminierung. Viele werden aufgrund ihres Glaubens, ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe und Herkunft, ihrer Behinderung oder ihrer Nationalität diskriminiert.
Mit dem Projekt wollen wir euch sensibilisieren und Mut machen, gegen Diskriminierungen aller Art einzuschreiten und nicht wegzusehen, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen.
Sabrina Joder, B12SM für das gesamte SOR-SMC-Team
Nachdem im Herbst 2015 bei einer Befragung fast 75 % der Schulfamilie mit ihrer Unterschrift der Selbstverpflichtung des bundesweiten Schulnetzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (vgl. Abdruck unten!) zugestimmt hatten, und die Unterschriftenlisten bei der Bundeskoordination eingereicht worden waren, konnte im Juli 2016 durch den Leiter der Jugendbildungsstätte Babenhausen, Herrn Michael Sell, der Titel verliehen werden. Die Jubi Babenhausen ist nämlich für Schwaben Träger der Regionalkoordi-nation des Netzwerkes und damit direkter Ansprechpartner für alle Belange, wenn es um das Projekt geht.
Die Übergabe fand im Rahmen der Abschlussfeier aller BOS-Klassen in der Stadthalle Gersthofen statt. Außer den Schülerinnen und Schülern der 12. und 13. Klassen, ihren Lehrkräften und der Schulleitung waren auch die Paten des Projekts, Herr Franz Schenck, Vorsitzender des Stadtjugendrings und Herr Sideris Tasiadis, Kanute und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2012, dabei. Unser dritter Pate, Herr Michael Gebler, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Rotes Kreuzes in Augsburg, konnte leider wegen anderer Termine nicht dabei sein.
Dank der intensiven und perfekten Organisation durch die BOS-SMV, Herrn Michael Straßer, Frau Andrea Roszkopf und Frau Anna Pleitner, konnte die Titelverleihung würdig ins allgemeine Rahmenprogramm miteingebaut werden. Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Initialgruppe, die das Schuljahr über immer wieder bereit war, dabei mitzuhelfen, dass die Projektidee an der Beruflichen Oberschule Augsburg implementiert werden konnte! Die weitere Entwicklung hängt ganz vom Engagement der Schülerschaft und der Lehrkräfte ab, damit die Botschaft des Schildes, das nun im Eingangsbereich der Schule zu finden ist, nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt.
Sabine Reiter, Ansprechpartnerin für SORSMC
Wer sich zu den Zielen einer „Schule ohne Rassismus – Schule ohne Courage“ bekennt, unterschreibt folgende Selbstverpflichtung:
Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe einer Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
Wenn an meiner Schule Gewalt geschieht, diskriminierende Äußerungen fallen oder diskriminierende Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, zukünftig einander zu achten.
Ich setze mich dafür ein, dass an meiner Schule ein Mal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchgeführt wird, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.
Wichtig! Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und Zukunft. Ein Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines bundesweiten Netzwerkes, dem aktuell über 2000 Schulen angehören, und das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das friedliche, respektvolle, tolerante soziale Klima an unserer Schule und in unserem Umfeld.
Florian Förstl
Sabine Reiter
Michael Stüdlein