Wir fragen nach!

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?
(Die Kantschen Grundfragen)

Evangelische Religion

Wir suchen für diese denkerischen Herausforderungen Antworten auf Basis der biblischen und philosophischen Traditionen. Der religiös fragende Mensch sieht sein Leben nicht als ein Zufallsprodukt der Evolution, sondern entfaltet seine Existenz auf dem Hintergrund der liebenden Zuwendung „Gottes“ – er sieht sich als gewollt, geliebt und gerechtfertigt.

Paul Tillich (1886 – 1965) hat den Begriff der Religion radikal erweitert:

Religiös sein bedeutet, leidenschaftlich nach dem Sinn unseres Lebens zu fragen und für Antworten offen zu sein, auch wenn sie uns tief erschüttern. Eine solche Auffassung macht die Religion zu etwas universal Menschlichem, wenn sie auch von dem abweicht, was man gewöhnlich unter Religion versteht. Religion als Tiefendimension ist nicht der Glaube an die Existenz von Göttern, auch nicht an die Existenz eines einzigen Gottes.

(Paul Tillich, Die verlorene Dimension. Not und Hoffnung unserer Zeit. Furcheverlag, Hamburg 1962, S. 8)

Ethik

Das Fach Ethik versucht aus der Perspektive unterschiedlicher Zeitgeschichten und Philosophen, diese Grundprobleme der Menschheit zu erfassen: Wie kann der Mensch Glück finden? Wie kann ich Entscheidungen begründen? Oder – Der moderne Mensch als Ausbeuter …

Folgendes Zitat fasst zusammen, worum es im Fach Ethik geht:

Was sollte es für einen schöneren Erfolg geben, als durch fortschreitende Selbsterkenntnis ein bewussteres Leben zu führen, mithin also Regisseur seiner Lebensimpulse zu werden oder, wie Friedrich Nietzsche (für sich selbst vergeblich) hoffte, ‚Dichter‘ des eigenen Lebens zu sein.

(David Richard Precht: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise 2007, S. 17) 

Katholische Religion

Wir stellen die Frage nach dem, was Religion ist und nach den Quellen des christlichen Glaubens. Wir stellen die Fragen „Wie von Gott sprechen?“ und „Was können wir für diesen Planeten tun?“.
Für diese zentralen Themen des Lebens suchen wir passende Antworten.

Papst Franziskus´ Metapher von der Kirche bietet einen Hinweis darauf, was Kirche und katholische Religion ist und will:

Die Kirche ist ein Feldlazarett 

Die Kirche ist nicht in der Welt, um zu verurteilen, sondern um die Begegnung mit dieser ursprünglichen Liebe zu ermöglichen, die die Barmherzigkeit Gottes ist. […] Damit dies geschehen kann, ist es nötig, hinauszugehen. Hinauszugehen aus den Kirchen und Pfarrhäusern, hinauszugehen und die Menschen dort zu suchen, wo sie leben, wo sie leiden, wo sie hoffen. Ein Feldlazarett, das ist das Bild, mit dem ich am liebsten diese „hinausgehende Kirche“ beschreibe, denn es wird dort aufgeschlagen, wo Kämpfe stattfinden. 

Papst Franziskus – eigentlich Jorge Mario Bergoglio, seit 2013 Heiliger Vater (*1936), aus seinem Buch „Der Name Gottes ist Barmherzigkeit“, S. 74 (2016) Zitiert nach: https://normanrentrop.de/die-kirche-ist-ein-feldlazaret/ [27.11.2022]